Welchen anderen Grund sollte es auch geben?
Diese Fleischerei ist gut besucht. Mag dies auch oft an dem Imbis liegen. Offensichtlich trifft der Fleischer den Geschmack der Handwerker, Büroarbeiter und Laufkunden. Das Angebot geht über Bockwurst oder Bulette mit Kartoffelsalat hinaus. Hausmannskost, schnell und zum guten Preis. Nicht mein Ding, aber eine Bockwurst nach altem Rezept würde ich auch mal wieder essen. Wer kennt heute noch eine alte Rezeptur und wer kann und will Bockwurst danach herstellen?
Bis Ende der 80er Jahre gab es in Friedrichshagen mindestens 5 Fleischereien.
Die Fleischer zerlegten halbe Schweine und Vorder- und Hinterviertel vom Rind. Jeder Fleischer produzierte nach seiner Herkunft oder/und seinem jeweiligen Lehrmeister Wurst, Wurst, Wurst....manchmal auch Delikatwurst, nicht zu verwechseln mit delikater Wurst.
Schinken und Filet vom Schwein waren Bückware oder Tauschobjekt oder beides, nacheinander. Schweinefleisch war billig und der Verbraucher gut daran gewöhnt. Rindfleisch gab es als Suppenfleisch, Gulasch und als Bestandteil von Kochwurst und vor allem Rohwurst, landläufig auch bekannt als Salami. Salami gehörte wiederum in die Abteilung Tauschobjekte, wenn sie gut schmeckte oder aus Ungarn kam. Sonst wohl eher in die Kategorie Ladenhüter.
Welche Fleischerei zerlegt und produziert heute noch selbst? Bei nächster Gelegenheit muss ich mal in der Fleischerei auf der Bölschestraße nach fragen.
In jedem Fall ist es bereits sehr hilfreich genau hinzusehen, aus welcher Verpackung die Ware kommt. So kann es durchaus geschehen, dass der Einkauf von Parmaschinken sich als Einkauf von italienischem Schinken aus Deutschland herausstellt, trotz anders lautender Kennzeichnung an der Theke. Seit wann Parma in Deutschland liegt wissen nur die Verantwortlichen bei Kaiser`s. Die Verkäuferin wusste es nicht. Dieses Erlebnis liegt schon einige Zeit zurück, trotzdem Augen auf!
Zurück zum Rind. Ich freue mich immer darüber, wenn ich ein Stück Fleisch essen kann, welches über ein übliches Steak hinausgeht.
So konnte ich vor einigen Tagen den ersten Tafelspitz in meinem Leben essen. Sorry.
Es soll Gegenden geben in denen Tafelspitz regelmäßig als Sonntagsbraten zu bereitet wird.
In diesem Fall habe ich die Gelegenheit nutzt und bin der Empfehlung des Koches im Frischeparadies (14,50€) gefolgt.
Der Tafelspitz ist die vordere an die Hüfte grenzende, dünn auslaufende Spitze des Schwanzstücks(Unterschale).
Der Koch sagte, er habe den Tafelspitz 3,5 Stunden gekocht. Er war wunderbar zart gelungen. Die Brühe war köstlich abgeschmeckt. Dazu gab es sehr zartes Gemüse (Möhre, Sellerie, Blumenkohlröschen, grüne Bohnen, Zuckerschoten, Porree) im tiefen Teller angerichtet.
Das Gemüse wurde mit Brühe angegossen., ein TL gutes Olivenöl und 1 Zweig Rosmarin, fertig.
Ich habe schnell gekostet, dann diese Foto eingefangen.
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